Erschrocken schaute sie ihr Spiegelbild an

22.02.2024

Meine Kundin hatte sich immer total fit gehalten: sie hatte regelmäßig Sport getrieben, sich sehr gepflegt und immer auf ein jugendliches Outfit geachtet. Alle hatten sie für wesentlich jünger gehalten, als es ihrem Alter entsprach.

Darauf war sie sehr stolz gewesen!

Doch plötzlich war alles anders!

Ein schmerzhaftes Hüftleiden hatte sie zur Immobilität gezwungen.  Ihr Gangbild war unsicher, und jede Bewegung schmerzte. So konnte sie keinen Sport mehr treiben. Sie spürte täglich, wie ihr Körper immer mehr einrostete.

Und nicht nur das: der Schmerz war immer präsent - auch Nachts. Es brauchte eine Weile, bis sie die richtige Position gefunden hatte, um einschlafen zu können, und bei jedem Lagewechsel meldete sich der Schmerz wieder. An Schlafen war nicht mehr zu denken. Morgens wachte sie wie gerädert auf, um sich müde durch den Tag zu schleppen.

Lange hatte sie den intensiven Blick in den Spiegel vermieden, sich nur mechanisch geschminkt und flüchtig den Sitz ihrer Kleidung überprüft.

Als sie erstmalig genauer hinblickte, fuhr sie erschrocken zurück, denn sie sah das Gesicht einer alten Frau. Schmerzen und Schlafmangel hatten tiefe Falten in ihr Gesicht gegraben. Die Haut wirkte fahl, und ihre Haarfarbe wechselte deutlich ins Grau.

Sie erkannte sich selbst nicht wieder!

Das war der Moment, an dem sie beschloss, etwas zu ändern!

Zum wiederholten Mal erwog sie die verschiedenen Optionen, die sie für sich definiert hatte.

Seit Monaten nahm sie Schmerzmittel, aber sie beobachtete mit Sorge, dass sie immer mehr davon einnehmen musste, um wenigstens kurze Zeit ohne Schmerzen zu sein. Diese Zeitfenster wurden immer kürzer. Sie war regelrecht abhängig davon, und es verstörte sie der Gedanke einer lebenslangen Abhängigkeit mit den entsprechenden Auswirkungen auf ihren Körper.

Auch der Gedanke an eine Operation schreckte sie ab. Was, wenn etwas schiefging? Was, wenn sie nach der OP lebenslang auf eine Gehhilfe angewiesen wäre? Klar, sie kannte die Zahlen und wusste, dass die Erfolgsaussichten für eine Hüft-OP hoch waren. Dennoch war es ein Risiko, dem sie sich nicht aussetzen wollte.

Als sie an jenem Morgen erkannte, wohin sie ihr Leidensweg geführt hatte, begann sie mit der ihr eigenen Gründlichkeit nach Alternativen zu forschen. Tatsächlich gab es viele Angebote von alternativen Heilern. Sie war überrascht über das vielfältige Angebot. Vieles kam ihr unseriös vor. Dass sie mittels "Heilen durch Handauflegen" wieder gesund wurde, konnte sie sich nicht recht vorstellen, auch den Gedanken an diverse "Wundermittelchen und -wässerchen", wie sie sie nannte, verwarf sie schnell wieder.

Nachdem sie sich für die Arbeit mit mir entschieden hatte, begann für sie ein "neues Leben". Sie öffnete sich für neue Sichtweisen auf ihren Körper und auf die Art, wie sie ihr Leben bis zu ihrer Krankheit gestaltet hatte. Sie erkannte, dass sie bei all ihrer interessanten und wichtigen Arbeit einige wesentliche Elemente nahezu vergessen hatte: z.B. Dinge, die Freude machen, gute Beziehungen zu Menschen, die ihr nahe stehen und eine Idee für den Sinn ihres Lebens, der über eine bedeutende Position, Luxus und ein gutes Einkommen hinausging.

Ich gab ihr den Raum, diese Dinge (wieder) zu entdecken.

Und wie ging es weiter?

Heute ist meine Kundin in Harmonie mit ihrem Körper. 

Der Schmerz, der sie lange so gepeinigt hatte, meldet sich nur dann, wenn sie vergisst, auf ihn zu hören.



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